Die Geschichte

Eigentlich begann die Geschichte des Vereins bereits im Jahre 1910. damals nahmen sich zwei besonders begeisterte Hundefreunde, die Herren Hörner und Gänzwürker vor, den noch kaum bekannten Hundesport auf eigene Faust, d.h. ohne Bindung an einen Verein, zu betreiben. Dies erforderte viel persönliche Hingabe und finanzielle Opfer. Alle Schwierigkeiten, die wir heute kaum noch ermessen können, wurden mit Begeisterung überwunden und bald gesellten sich weitere Gleichgesinnte Leute zu unseren Beiden. 

Als Übungsgelände diente diesen Hundesportlern ein kleiner Platz inmitten des Geländes des Kleingartenvereins „Spelzengärten“, ungefähr dort, wo heute an der Murgstraße das Altersheim steht. Einen ausgebildeten Hundeführer gab es noch nicht. So beobachtete man die Abrichtearbeiten bei den Hundestaffeln der Polizei und der Bahn und lernte daraus. Ein Jahr später, also 1911, wurde dann der Verein offiziell gegründet. Sein erster Name war „Verein der Polizeihunde“.

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges verwaiste dann der Verein, um erst im Jahr 1919 seine Arbeit wieder aufzunehmen.

Aber bereits im gleichen Jahr musste er den Platz in den Spelzengärten räumen, ohne dass jedoch ein entsprechendes Ersatzgelände gefunden werden konnte. Aufgeben wollten unsere Sportfreunde aber nicht, und so suchten sie sich die Neckarwiesen unterhalb der Kurpfalzbrücke für ihre Übungen aus. Das ging aber nicht lange gut. Während der Übungsstunden sammelten sich nämlich auf der Brücke so viele Zuschauer an, dass die Brücke überlastet zu werden drohte und die Polizei die Neugierigen zerstreuen musste. Schließlich wurden die Übungen auf der Neckarwiese ganz verboten. 

Im darauf folgenden Jahr erhielt der Verein nun endlich einen eigenen Platz und zwar hinter der alten Feuerwache. Dort konnte wieder unter normalen Umständen geübt und die lang ersehnte Hütte gebaut werden.

Anfang der 20er Jahre wurden dann die ersten Prüfungen – damals hießen sie noch „Zuchthundeprüfung“ – durchgeführt.

Im Jahr 1924 wurde dann der Verein, der es mittlerweile auf 75 Mitglieder gebracht hatte, unter dem Namen „Süddeutscher Dressurverein für Schutz- und Polizeihunde e.V.“ in das Vereinsregister in Mannheim eingetragen und dem Pfälzischen Landesverband angeschlossen. Wie der Name schon sagt, sprach man damals vom Dressieren der Hunde, während sich heute die treffendere Bezeichnung „Ausbilden“ durchgesetzt hat.

Genau 13 Jahre stand dem Verein der Platz hinter der Feuerwache zur Verfügung. 1933 beanspruchte die Stadt den Platz, um dort den bei der Verbreiterung der Planken anfallenden Schutt abzulegen. Der Verein erhielt aber von der Stadt ein anderes Gelände und zwar hinter dem Schloß, auf dem alten MTG-Platz. Hier fand der Verein eine neue Heimat und konnte seine Arbeiten erfolgreich weiterführen, lediglich unterbrochen durch die Wirren des 2. Weltkrieges.

In der Nachkriegszeit begann wohl die aktivste Zeit des Vereins. Hier wurden mehrmals Hundeführerkurse mit Abschlussprüfung veranstaltet, die von Hundeführern aus einem Umkreis von 150 km besucht wurden.

Als dann Ende der 50er Jahre die neue Rheinbrücke mit den verschlungenen Auf- und Abfahrten gebaut wurde, zeichnete sich ein erneuter Platzwechsel ab. Mit dem Bauabschluss war dann auch die Kündigung fällig.

Der neue Platz, der dem Verein von der Stadt in Pacht zur Verfügung gestellt wurde, konnte erst nach Jahren harter Arbeit benutzt werden. Es ist der Platz an der Straße „An der Radrennbahn“, auf dem der Verein auch heute noch beheimatet ist.

Ursprünglich war es ein Abladeplatz für Trümmerschutt. Es bedurfte des selbstlosen Einsatzes vieler Vereinsmitglieder und auch der Hilfe anderer, um den Platz so herzurichten, wie er sich heute darstellt, als eine der schönsten Hundesport-Vereinsanlagen im weiten Umkreis.

Es ist mit Worten kaum zu schildern, wie viel persönliche Opfer von manchen Mitgliedern bis in die jüngste Zeit erbracht wurden. Die Erinnerung hieran soll nicht verblassen und vor allem den neuen und jungen Mitgliedern immer wieder vor Augen geführt werden. Der Verein, dessen Arbeit und Wirken nicht auf Erwerb, sondern auf ein besonders gutes und sportliches Verhältnis zwischen Mensch und Hund gerichtet ist, steht und fällt mit der Einsatzbereitschaft eines jeden Mitgliedes. 

Während der Herrichtungsarbeiten wurde die Arbeit mit dem Hund aber keineswegs unterbrochen, sondern auf dem Platz des Winterquartiers vom Zirkus Sarassani, ungefähr dort, wo heute der Fuhrpark der Polizei ist, fortgeführt. Die Gerätschaften waren in einem Hühnerstall des Kleintierzüchtervereines „Vorwärts“ untergebracht. Das 50jährige Jubiläum musste 1961 in einem gemieteten Saal durchgeführt werden.

Gekrönt wurden die Jahre harter Arbeit dann im Jahr 1967, als der Verein endlich sein neues Vereinshaus mit der schönen überdachten Veranda beziehen konnte. Dort wurden auch die Feiern und Veranstaltungen zum 60jährigen Jubiläum im Sommer 1971 durchgeführt, nachdem der Verein seinen Namen in „Süddeutscher Schutz- und Polizeihundeverein e.V.“ geändert hatte. 

Die nächsten 15 Jahre waren gekennzeichnet durch einen weiteren Ausbau des Vereinsheimes, Vergrößerung des Geräteschuppens (war früher das Vereinshaus), Verlängerung der Veranda und Erweiterung der Hundeboxenanlage. Der Verein verfügt jetzt über 10 große und 21 kleine Boxen.

Alle Arbeiten wurden mit eigenen Kräften erledigt. Einige Mitglieder taten sich dabei durch selbstlosen Einsatz hervor. Ihnen gebührt besonderer Dank.

Ursprünglich endete die Straße „An der Radrennbahn“ (früher: Hochuferstraße) an unserem Platz. In der zweiten Hälfte 1974 wurde diese Straße weitergeführt bis zur Herzogenriedstraße, 1977 dann nochmals verbreitert. Wir verloren dadurch einige Meter von unserem Platz, erhielten aber als Ausgleich auf der Gegenseite einen entsprechenden Streifen. Für die Versetzung der Bäume und Büsche sorgte das Grünflächenamt.

Mit Stolz kann der Verein behaupten, immer wieder hervorragende Kynologen hervorgebracht zu haben. Unser Verein ist Gründungsmitglied des heutigen swhv, unsere Mitglieder waren maßgeblich am Aufbau dieses Verbandes beteiligt. Am bekanntesten waren:

Walter Hartmann . 1923 trat er unserem Verein bei. Er war von 1932 bis 1967 Leistungsrichter und von 1951 bis 1959 Leistungsrichterobmann des WBDV, heute swhv. Kurze Zeit sogar Leistungsrichterobmann der VLDG (Vorläufer des Dt. Hundesportverbandes).

Unser langjähriger Vorsitzender Heinrich Bothner , er war 3 Jahre 2. Vorsitzender des WBDV (Württemberg-Badischer Dressurverband – heute swhv – Südwestdeutscher Hundesportverband).

Harro Reuter , der über 40 Jahre Kreisgruppenvorsitzender und im swhv als Obmann für Ausbildung und Sport, später Leistungsrichterobmann tätig war.

1984 übernahm die „Jugend“ die Vereinsführung: Peter Kaspar als 1. Vorsitzender und Ida Bauer wurde 2. Vorsitzende. Nach einem ersten Gehversuch mit dem 75jährigen Jubiläum wagte man sich an die Organisation von großen Hundesportveranstaltungen heran.

Zuvor wurde 1985 der so genannte Breitensports in das Ausbildungsgebot aufgenommen. Somit ist der Verein endgültig für alle Hunde, gleich welcher Größe und Rasse offen, was einen drastischen Anstieg der Mitgliederzahl zur Folge hatte.

1990 richtete der SSPV auf dem Sportplatz der Post SG in MA-Neckarau die swhv-Meisterschaft im Breitensport (heute Turnierhundesport) aus. Durch die überraschend hohe Meldezahl von über 600 Teilnehmern war Improvisationsgeschick erforderlich, weil der Sportplatz hierfür nicht ausreichte. Auf dem benachbarten Sportgelände der „Straßenbahner“ konnte dann Teile der Veranstaltung ausgerichtet werden und die erste große Meisterschaft des SSPV Mannheim wurde erfolgreich abgewickelt.

1995 wurde das Maimarktgelände zur Ausrichtung der damaligen „swhv-Siegerprüfung“ (heute: Verbandsmeisterschaft VPG) angemietet. Jetzt war der Verein soweit, endgültig seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Der SSPV richtete diese dreitägige Veranstaltung mit sehr großem Erfolg aus. Wenngleich die selbstlos arbeitenden Mitglieder nach Abschluss der Meisterschaft fix und fertig waren, wurde gleichzeitig der Wunsch geäußert, dass jetzt endlich eine Deutsche Meisterschaft ausgerichtet werden soll.

2000 war es dann soweit: wiederum auf dem Maimarktgelände fand die Deutsche Meisterschaft des dhv statt. Diese insgesamt viertägige Veranstaltung fand bundesweit Anerkennung. Viel Lob, das darin gipfelte, dass viele Aktive meinten, sie wollten nach der DM in Mannheim nicht der nächste Ausrichter sein. Spass gemacht hat es, aber die persönlichen Leistungsgrenzen unserer Mitglieder waren erreicht. Trotzdem waren alle SSPV-Mitglieder zufrieden.

Das nächste Projekt war das neue Vereinsheim, mit dessen Bau im Jahr 2001 begonnen wurde. Der anfängliche Wunsch, dies in kürzester Zeit abzuwickeln erfüllte sich leider nicht. Die Kosten waren doch ernorm, aber man wollte, wenn schon – denn schon, ein stattliches Heim hinzaubern. Nach drei Jahren stand das neue Klubhaus und das alte wurde mit Wehmut abgerissen. Dort ging einiges an Geschichte verloren, es war vor knapp 30 Jahren der ganze Stolz der damaligen Mitglieder.

Im Jahr 2006 wagte man sich wieder an eine Verbandsveranstaltung: die swhv-Verbandsmeisterschaft der Fährtenhunde, im Vergleich zu den vorherigen Meisterschaften eine „Wohltat“: Lediglich 14 Hundeführer waren zu dieser Spezialprüfung zugelassen. Die Veranstaltung konnte auf unserem Vereinsgelände abgewickelt werden.

2007 richtete man nochmals eine Deutsche Meisterschaft der Schutzhunde auf dem Maimarktgelände aus. Auch hier wieder sehr erfolgreich. Der Präsident des dhv, Wolfgang Rüskamp, schrieb in seinem Bericht, dass er gespannt war, ob wir nach der DM 2000 noch einen „draufsatteln“ könnten und dies uns mehr als gelungen sei. Krönung dieser Meisterschaft war die Live-Übertragung per Webcam ins Internet. Damals ein absolutes Novum. Aber: man spürte deutlich die vergangenen 7 Jahre. Im Großen und Ganzen waren die Helfer die gleichen wie 2000. Sie waren älter geworden und ihre Leistungsgrenzen waren nicht mehr erreicht sondern überschritten.

Zwischenzeitlich hatte der SSPV sich den Veränderungen in der Hundhaltung angepasst und bietet als drittes Standbein die Basisausbildung, hier insbesondere Welpen- und Junghundeschulung, an.

Nach 24 Jahren als 1. Vorsitzender stellte Peter Kaspar sein Amt der nächsten Generation zur Verfügung. Es war eigentlich zu erwarten, dass es wieder etwas dauern würde, bis der Verein sich neu formiert. Auch beim Rücktritt des jahrzehntelangen Vorsitzenden Heinrich Bothner (1970) brauchte der SSPV vier Jahre bis ein Vorstand gefunden war, der dann für weitere 10 Jahre im Amt war.

Momentan ist mit Reinhard Götzmann und seinem Stellvertreter Wolfgang Sieth eine ideale Besetzung im Amt, die hoffentlich zusammen mit den anderen sehr aktiven Vorstandsmitgliedern recht lange im Amt sein werden.

Der Verein besteht heute aus ca. 350 Mitgliedern und bietet ein breit gefächertes Angebot an Hundeausbildung an. Viele ehrenamtliche Mitglieder sind nötig um die Übungsstunden am Laufen zu halten.  

Wie schon in den Gründerjahren, sind auch heute SSPV-Mitglieder über die Vereinsgrenzen hinaus tätig und knüpfen damit an eine alte Tradition des SSPV: Volker Marx als langjähriger Kassenwart der Kreisgruppe 03 und Peter Kaspar seit 2006 2. Vorsitzender des swhv. Zudem sind Peter Kaspar und Volker Marx noch als Leistungsrichter in VPG / THS und Klaus Hummel als Leistungsrichter THS für den Verband tätig.